Überlegungen bezüglich der Verkündung der Khilafah
Assalamu Alaykum Wa
Rahmatullah
In diesem Gespräch werde
ich auf die Fragen einiger Brüder eingehen. Sie sagen: "Es ist unbedingt
notwendig, die Khilafah wieder einzuführen. Es scheint nicht möglich zu sein,
dass die Muslime sich von sich aus vereinen und sich auf eine Person einigen
und heutzutage haben die Muslime grundlegend ihre Autorität verloren und sind
in einem unterdrückten Zustand. Ist es in dieser Lage nicht sinvoll, dass irgendeine
Gruppe zwischen den Gruppierungen einen Khalifen einsetzt –und sei es durch die
Eroberung der anderen - um das Wort und die
Macht der Muslime zu vereinen?"
Antwort: Bezüglich der
Aussage „Es ist unbedingt notwendig, die Khilafah wieder einzuführen"
sagen wir folgendes: Erst einmal kann man die Khilafah nicht mit bloßem
Ausrufen einführen, ohne dass die Komponenten (das heißt die Säulen, auf denen
sich die Khilafah stütz) tatsächlich vorhanden sind.
Einer der Hauptkomponenten
ist, dass die Muslime in ihren eigenen Gebieten die absolute Autorität besitzen
und dass sie gleichzeitig untereinander in Wort und Macht vereint sind.
Wenn diese Komponente
nicht vorhanden ist, dann ist es nicht unsere Aufgabe, etwas zu verkünden, was
nicht existiert sondern ganz im Gegenteil, die Dinge zu erledigen, die das
Fundament dafür vorbereiten. Und dies geschieht, indem Muslime sich bei der
Dawah und beim Jihad anstrengen, um ihre Autorität zurück
zubekommen und in Wort und Macht untereinander vereint zu sein.
Und nicht etwa indem
jemand, der den Muslimen ihre Rechte bezüglich der Herrschaft nimmt und damit
einen Grund darstellt, warum die Wiedererlangung der Autorität und die
Wiedereinigung der Muslime in Wort und Macht noch weiter hinausgezögert wird,
behauptet, er sei der Khalif.
Dass die Einführung der
Khilafah Pflicht (wajib) ist, bedeutet nicht, dass eine Gruppe durch die bloße
Benennung die Khilafah darstellt nur weil dieser Gruppe diese Bezeichnung
gegeben wurde.
In diesem Falle ist die
Behauptung der Khilafa genau gleich wie die Situation des Mannes dem Nabi (saw)
sagte: "Geh und verrichte das Gebet nochmal." Denn er hat eine Tat begangen ohne die Säulen
zu erfüllen und hat somit seine Tat zerstört.
Falls es für diejenigen,
die sich für die Religion Allahs bemühen, in irgendeiner Zeitspanne nicht
möglich sein sollte, die Khilafah nach islamischem Recht einzuführen während
sie dabei die Bedingungen und die Säulen beachten, wird ihnen das keinen
Schaden zufügen und sie werden nicht zu Sündern, weil sie das nicht getan
haben.
Außerdem ist es nicht ihre
Aufgabe, voreilig etwas zu verkünden, dessen Komponenten in der Realität nicht
bestehen.
Doch sie sind in jeder
Lage dazu verpflichtet, die Religion in ihrem Leben einzuführen, das heißt,
ihre Religion auszuleben.
Um eine Lage zu erreichen,
in der sie die Khilafah verwirklichen können, müssen sie die Religion in ihrem
Leben praktizieren und darauf achten, dass ihre Taten dem wahren Weg (Haq)
entsprechen.
Tatsächlich ist es Allahs
Versprechen, dass das schöne Ende ihnen zuteil werden wird und dass sie in
dieser Welt die Autorität haben werden solange sie an den Befehlen Allahs
festhalten.
„Allah
hat denjenigen von euch, die glauben und rechtschaffene Werke tun, versprochen,
daß Er sie ganz gewiß als Statthalter auf der Erde einsetzen wird, so wie Er
diejenigen, die vor ihnen waren, als Statthalter einsetzte, daß Er für sie
ihrer Religion, der Er für sie zugestimmt hat, ganz gewiß eine feste Stellung
verleihen wird, und daß Er ihnen nach ihrer Angst (, in der sie gelebt haben,)
statt dessen ganz gewiß Sicherheit gewähren wird“ (Nur:55)
Das ist ein Verprechen und
eine frohe Botschaft von Allah. Außerdem gibt es ein prophetisches Versprechen,
dass auf der Erde die Khilafah nach der prophetischen Methode wieder errichtet
werden wird.
All dies sind nur frohe
Botschaften und keine Gebote, die uns dazu verpflichten, voreilig etwas zu
verkünden, dessen Komponente wir nicht mal zu erlangen vermögen.
Die Pflicht für die, die
der Religion Allahs helfen wollen ist: die Dinge zu verlassen, die Allah ihnen
nicht auferlegt hat und sich stattdessen mit Dingen zu beschäftigen, die Allah
ihnen zur Pflicht gemacht hat.
Sie müssen mit aller Kraft
ihre Taten von allen Dingen befreien, die der Wahrheit und der Gerechtigkeit
widersprechen und versuchen, standfest auf den Geboten Allahs zu bleiben.
Wie zum Beispiel, sich an
die Regel der Shariah zur Wiedererlangung der Herrschaft halten und versuchen,
gemäß der Shariah die Khilafah wieder aufzurichten…
Erst wenn sie dies alles tun
wird die Situation, dass sie als Khalif auf dieser Erde die Autorität und die
Macht bekommen, wirklich wahr werden und nicht aufgrund von bloßen Behauptungen.
Doch wir sehen, dass
einige kämpfende Gruppen aufgrund ihrer extremen Machtsucht Wege einschlagen,
die unterdrückende und ungerechte Methoden beinhalten, um die Macht zu
erlangen. Und mit dieser Vorgehensweise verschwenden sie das, was Allah ihnen
versprochen hat und zusätzlich entfernen sie sich noch weiter von der Übernahme
der beständigen und handfesten Autorität.
Sie werden uns sagen:
" Mit eurer Methode wird sich die Ummah für die Wahl eines Khalifen niemals
einigen können. Wie soll eine Ummah, die noch nicht mal untereinander vereint
ist, sich auf die Wahl eines Khalifen einigen?"
Die Antwort
ist: Dies ist ein Versprechen von Allah (Das heißt, Allah wird das in die Wege
leiten).
Außerdem
gibt es bezüglich dieser Sache noch ein Versprechen vom Gesandten Allah’s, aus
der hervorgeht, dass eine Khilafah „gemäß der Methode des Propheten“ errichtet
werden wird.
Und gemäß
der Methode des Propheten beudetet: Die Khilafah eines Führers (Khalifen), der
mit der Absprache und dem Einverständnis der Muslime und den älteren Weisen,
die man Ahlul-Haq wal-Aqd nennt, gewählt wird und dem man die bay’a gibt.
Natürlich
sind die Gruppen, die gegen die Khilafah kämpfen und die Khilafah verabscheuen,
nicht Teil dieser Prozedur.
Vielleicht
vereint dieses Versprechen verschiedene islamische Bewegungen und kämpfende
Gruppen, die weit voneinander entfernt sind.
Egal wie
lange es auch dauern mag, die Wahrhaftigen von diesen Organisationen, die sich
an verschiedenen Orten der Erde befinden, werden sich verbünden und sich
gegenseitig helfen, um dieses Versprechen zu vollziehen.
Jedoch hat
keine dieser Organisationen das Recht dazu, sich selbst zur unabhängigen
Khilafah zu erklären, die anderen Gruppen zu anulieren und die Fahnen der
anderen Gruppen als ungültig zu verurteilen.
Wahrscheinlich
wird man uns nun folgendes sagen: „Wer hat euch gesagt, dass unsere Khilafah
nicht mit dem Einverständnis der Ahlul-Hal wal-Aqd errichtet wurde?“
Manche
werden auch so sagen: „Um die Autorität zu bewahren ist es manchmal sogar
unvermeidbar, einige muslimische Gruppen mit Gewalt zu erobern.“
Das
Erstaunliche ist: Manche Gruppen verwechseln die Definition „gewaltsames
erobern“ mit der Definition „Ahlul-Hal
wal-Aqd“; Im Nachhinein basteln sie sich aus diesen beiden Konzepten, die sie
noch nicht einmal definieren können, ein Kleid zusammen und ziehen es der
Person über, die sie zum Khalifen ernannt haben.
Danach
erfinden sie aus ihrer eigenen Gruppe irgendwelche Leute der Ahlul-Hal wal-Aqd,
die angeblich die Vertreter der gesamten Ummah sein sollen, nur um den Leuten
vorspielen zu können, dass sie die bay’a der Ahlul Hal wal-Aqd haben und dass
das, was sie machen legitim ist.
Lassen wir
mal die Mujahideen und die Gelehrten der Ummah beiseite, sie haben sich nicht
mit einem einzigen Mitglied der Ummah abgesprochen; und um das zu rechtfertigen
sieht man, wie sie die Ummah als ahlul-harb (Kriegsgegner), Demokraten,
sahawat, ikhwani und murjiya bezeichnen.
Im Endeffekt
ist ihre eigene Gruppe die Ummah, und alle anderen außer ihnen sind nicht von
Ahlul-Hal wal-Aqd und sie sind nicht mal geeignet dafür, dass man sich mit
ihnen abspricht!
Es ist sogar
sinnvoll, mit Gewalt gegen sie vorzugehen und sie zu vernichten!!!
Ich weiß
nicht genau, ist für diese Leute die Ummah „die islamische Ummah, mit der man
sich absprechen muss“ oder „die Ummah der Kuffar, die man vernichten muss“.
Aber die
Methode des Propheten wird nicht auf den Verlust und die Vernichtung der Ummah
aufgebaut.
Und wenn
zwischen den ganzen Mujahideen und den Gelehrten der islamischen Ummah von
Afghanistan im Osten bis nach Mali im Westen kein einziger dabei ist, mit dem
man sich absprechen kann, dann sprich vier mal den takbir aus (und bete das
Totengebet) für diese Ummah; und es nicht mehr notwendig, die Khilafah zu
errichten, im Gegenteil; warte auf die Stunde der Abrechnung!
Wenn noch
nicht einmal Mullah Umar, dem Shaykh Usamah und die Taliban - die die
Mujahideen nicht ausgeliefert haben und damit riskierten, ihre wahre islamische
Emirate zu verlieren - die bay’a gegeben haben, nicht geeignet ist, dass man
sich mit ihm abspricht..!
Wenn noch
nicht einmal derjenige, der sein ganzes Leben in den Gebieten des Jihad
verbracht hat und dessen Kinder auf diesem Wege getötet wurden, nicht geeignet
ist, dass man sich mit ihm abspricht..!
Und wenn
noch nicht einmal die Gruppen Ansar-ul Islam im Irak und in Sham, die irakische
Muhajir-Armee, Jabhat al Nusrah, Hadra Tugayi, Suburul Izz, Jayshul Muhajir
wal-Ansar, Shamul Islam und viele weitere Gruppen, die ohne Zweifel die
Herrschaft der Shariah möchten und die genauso denken wie ihr, nicht geeignet
sind, dass man sich mit ihnen abspricht..!
Und wenn
noch nicht einmal die Gruppe Ansarud-din in Mali, dem die ganze Welt den Krieg
erklärt hat, weil sie die Shariah ausgerufen haben, nicht geeignet ist, dass
man sich mit ihm abspricht..!
Und wenn
noch nicht einmal die verschiedenen Gruppen der Mujahideen in Yemen, Sina,
Libyen, Nordafrika und Somalien, die alle an die al Qaida gebunden sind und die
für die Einführung der Shariah kämpfen nicht geeignet sind, dass man sich mit
ihnen abspricht..!
Und wenn
noch nicht einmal die Gelehrten, die ihr Leben damit verbracht haben, dem Jihad
und den Mujahideen zu helfen oder ihr Leben im Gefängnis verbracht haben, weil
sie die Shariah des Herrn der Welten verteidigt haben nicht geeignet sind, dass
man sich mit ihnen abspricht…!
Ja..Wenn
alle, die wir hier aufgezählt haben nicht geeignet sind, dass man sich mit
ihnen abspricht..!! (Wie soll es weiter gehen?)
Und diese
riesige Ummah wurde begrenzt auf eine kleine Versammlung, bestehend aus Mitgliedern, über
deren Lebenslauf, ihren Sinn für Gerechtigkeit und ihr Wissen keinerlei
Information verfügbar ist und es gibt keinen einzigen Gelehrten und keinen
Mujahid, der ein Zeugnis über auch nur einen einzigen Mitglied abgeben könnte
hinsichtlich ihrer Person!
Über welche
Khilafah nach „prophetischer Methohe“ redet ihr in diesem Fall?
Und nach
welcher Religion und Denkweise handelt ihr und behauptet dabei „Wie können wir
uns mit denen absprechen, die sich von uns entfernen und uns gegenüber
Feindschaft empfinden“?
Bedeuten
ihre Entfernung und ihre Feindschaft euch gegenüber, dass sie sich von der
Religion Allah’s entfernen und sie entwürdigen?
Oder ist es
eher notwendig, dass ihr euch bezüglich den Angelegenheiten, in denen sie euch
widersprechen, mit euch selber beschäftigt und euch selbst verbessert?
Wir
haben oben viele Gruppierungen und islamische Organisationen aufgezählt, indem
wir ihre Namen gegeben haben. Doch haben wir andere islamische Organisationen,
die in verschiedenen Gebieten mit unterschiedlichen Methoden der Religion
Allahs helfen, nicht aufgezählt; und es gibt keine Probleme im religiösen Sinne,
die die Tatsache, dass sie Muslime sind, in Frage stellen oder die ein Hindernis
dafür sein könnten, dass man sich mit ihnen beraten kann.
Dass
wir sie nicht aufzählen, bedeutet nicht dass wir die Absicht haben, ihren Wert
zu reduzieren oder sie als klein zu betrachten. Niemals!!
Damit
die Diskussion nicht in andere Richtungen gezogen wird, haben wir sie nur als
Beispiel aufgezählt, da ihr Weg (Manhaj) im Grunde mit eurem übereinstimmt und
genau gleich ist.
Wenn
die angebliche Khilafah die von uns aufgezählten Gruppen und Organisationen
nicht mit einschließt und ihnen das Recht vorenthält, bei der Absprache
teilnehmen zu dürfen und von ihnen erwartet, dass sie sich einfach unterordnen;
dann frage ich mich, was die Situation der Leute der Qiblah, die wir gar nicht
aufgezählt haben?
Das,
was wir bis jetzt erklärt haben war bezüglich des Aspekts „Art und Weise der Khilafah nach prophetischer
Methode“.
Wenn
es um den Aspekt der Art und Weise des islamischen Emirats in einem Teil der
muslimischen Gebiete geht, so muss in diesem Fall der, der von sich behauptet,
der Führer (Amir) zu sein, folgendes gut wissen: „Hat er seine Führerschaft
durch das Bezwingen der anderen Muslime erhalten oder durch den Treueschwur
(bay’a) der Ahlul-Hal wal-Aqd?
Diese
beiden gegensätzlichen Fälle können nicht gleichzeitig zutreffen.
Denn
wenn die Ahlul Hal wal Aqd einem Imam die Bay‘a gibt, braucht der Imam
niemanden zu bezwingen.
Denn
die Ahlul-Hal wal-Aqd leiten alle Dinge in die Wege, wenn man es so sagen darf,
indem sie Lösungen finden und offene Fälle klären und die Menschen folgen ihrem
Weg. Somit ist es unnötig, dass ein Imam Gewalt anwenden muss, damit die Leute
ihm die bay’a geben.
Es
ist eine problematische Lage, wenn man die Begriffe „Ahlul Hal wal-Aqd“ und „Bezwingung“
(das heißt, eine durch Gewaltanwendung eroberte Herrschaft) nicht voneinander
unterscheiden kann.
Wenn
danach von einem islamischen Emirat die Rede ist, stellen sich unweigerlich
folgende Fragen: Haben die Muslime in diesem Gebiet eine stabile und tatbeständige,
Regierung?
Sind
die Säulen und Komponenten vorhanden, damit ein Emirat in den Gebieten, die von
den Händen der Kuffar befreit wurden, als sahih bezeichnet werden kann?
Werden
diese Emirate und die Regierung dazu beitragen, sowohl die angreifenden Kuffar
abzuwehren als auch die Befreiung der Muslime in den anderen Gebieten weiterhin
zu unterstützen?
Ist
diese errichtete Emirate vielleicht verantwortlich dafür, dass es zwischen den
Muslimen zu Konflikten kommt die Gebiete sich spalten, sodass die Kuffar
dadurch stärker werden?
Ja,
nicht nur diejenigen, die behaupten, eine Khilafah errichtet zu haben, müssen
diese Fragen gezwungenermaßen beantworten, sondern auch die, die eine legitime
Emirate verkünden.
Ich
werde nicht auf das Thema eingehen, ob man die Errichtung der Emirate im Irak,
die gegen die kämpfenden Rafidah vorgeht, bestätigen oder kritisieren sollte.
Auch
auf die errichteten oder zu errichtenden Emirate, die in den muslimischen
Gebieten gegen die ungläubigen Feinde vorgehen, werde ich nicht eingehen.
Was
wir hier erklären möchten ist: „Es ist wahrlich eine Abweichung vom rechten
Weg, dass der Begriff „Bezwingung“ (Gewaltsame Eroberung) so verwendet wird,
als wäre es ein Begriff aus der Shariah, mit der Absicht, dass man eine
Situation, in der die höchste Stufe der Ungerechtigkeit erreicht wurde,
versucht schönzureden.
Die
Situation der Führer, die mit Gewalt die Herrschaft erlangt haben und über die
die Gelehrten diskutieren ist: Die Situation, in der die Muslime in einem
Gebiet, welches nur ihnen gehört wo nur sie die Macht und die Ehre haben (das
heißt in einem islamischen Staat) mit Kämpfen die Herrschaft erobern.
(In
diesem Fall bedeutet das, wer auch immer die Herrschaft mit Gewalt erlangen
mag; der Ummah wird keinerlei Schaden zugefügt werden und von ihrer ehrenvollen
Lebensweise angesichts der anderen ungläubigen Völker wird nichts reduziert
werden.)
Diejenigen
die, die Führerschaft des erobernden Führers für gültig erklärten, taten dies
unter Beachtung einiger Voraussetzungen. Eine dieser Vorraussetzungen ist;
"Dass die Muslime mit ihm zufrieden sind und dass er mit Allahs Shariah
über sie herrscht."
Wie
man sieht, haben sie seine Führerschaft erst nach der Einwilligung der Muslime
als gültig erklärt und nicht davor…
All
dies beiseite, selbst wenn sie die Führerschaft eines erobernden Führers unter
bestimmten Bedingungen als gültig betrachtet haben, heißt das auf keine Fall,
dass sie von Anfang an die gewaltsame Eroberung als erlaubt erklärt haben.
Im
Gegenteil, selbst laut den Gelehrten, die es unter bestimmten Bedingungen als
gültig betrachten, ist die gewaltsame Eroberung eine verbotene Sache.
Wenn
die Muslime sich im Kampf gegen den Feind befinden und einige Gebiete erobern
und daraufhin eine andere Gruppe kommt und die sowieso schon bereits eroberten
Gebiete nochmal von den Muslimen gewaltsam erobert und somit letztendlich sich
selber und auch die anderen Muslime daran hindert, im Kampf gegen den Feind
voranzukommen; Das ist der größte Unheil auf der Erde.
In
diesem Fall ist der Führer noch nicht mal ein gewaltsam erobernder Führer,
dessen Führerschaft man unter bestimmten Bedingungen als gültig anerkennen
könnte; Nein, im Gegenteil, das ist bloßer Unheil!
Und
es ist schwachsinnig von denjenigen, die so handeln, mit der Größe eines
Gebietes zu prahlen, wo nur sie selber die Ahlul-hal wal-Aqd darstellen.
Lassen
wir mal die Verkündung der Khilafah beiseite, die alle Gruppen und Emirate in
allen Ecken der Welt zur Treue zwingt; mit dieser Vorgehensweise können sie in ihren
Gebieten nicht mal von einer gültigen und islamisch gesehen rechtlichen Emirate
reden.
All
dies und dass sie trotz mehrmaliger Aufforderung nicht zum islamischen Gericht
erschienen sind, ist mehr als ausreichend, um die Glaubwürdigkeit ihrer Worte
bezüglich des „Herrschen mit der Shariah Allahs“ zu bewerten.
Als
letztes: Es ist unmöglich, die Oberflächlichkeit der Denkweise einiger Leute
nicht zu bestaunen.
Sie
glauben, dass sich die Muslime durch die bloße Verkündung der angeblichen
Khilafah in Wort und Macht vereinen werden und dass jeder, der sich diese
Vereinigung wünscht sofort die angebliche Khilafah unterstützen und die bay’a geben
muss.
Stellt
euch eine Khilafah vor, die die Unterstützung der Jihad-Gelehrten und Führer
nicht bekommen hat.
Stellt
euch eine Khilafah vor, die von den anderen Gruppen, die ihnen in Sachen Jihad
weit voraus sind, keine Unterstützung bekommen hat.
Stellt
euch eine Khilafah vor, dessen Unterstützer sehr jung, in Sachen Wissen sehr
begrenzt und nur durch islamische und schön klingende Wörter wie Khilafah und
dawlah beeindruckt sind und daher ihren Verstand nicht effektiv nutzen können.
(Wenn
ihr euch doch angeblich so sehr mit den Sorgen der Ummah beschäftigt und
versucht, die Muslime in Wort und Macht zu vereinen!) So sagt doch bitte,
wurden letztendlich die Muslime und die Mujahideen noch mehr gespalten oder kam
es zu einer Vereinigung?
Was
bringt dich dazu, dass du dich selber als Ummah ansiehst, aber die Gelehrten
der Ummah und die Mujahideen nicht als Teil der Ummah betrachtest?
Und
weiter; Jeder, der sich wünscht, dass die Muslime sich in Wort und Macht
vereinen, soll sich nur dir anschließen. Ansonsten sind die, die sich euch
nicht anschließen, nur solche, die deine „Khilafah“ beneiden und die islamische
Ummah spalten wollen! Ist das so?
Wir bitten
Allah darum, dass Er die Muslime rechtleitet!
As salamu
alaykum wa rahmatullah
Sh Eyad Qunaybi
24.08.2014
Übersetzt von Ummah Islam English Deutsch