9 Ocak 2015 Cuma

Eine Antwort an die Frage eines Lesers bezüglich des "Islamischen Staates und ISIS"

Frage:
As salamu alaykum wa rahmatullah, mein geehrter Bruder Muhammad Isra. Vor einiger Zeit habe ich auf der Webseite "Nakil kürsüsü" einen Artikel gelesen, der mich sehr durcheinander gebracht hat. In dem Artikel wurde deutlich gemacht, dass jeder Muslim sich der ISIS anschließen müsse. Als Beweis wurden Quranverse und Überlieferungen (ahadith) aufgezählt. Ich hatte zuvor bereits Schriften und Audioaufnahmen von mehreren Personen gelesen bzw. gehört, die behaupteten, dass es Pflicht sei, sich der ISIS anzuschließen. Aber dieser Artikel auf der Webseite, deren Gründer wir normalerweise als eine eher neutrale Gemeinschaft kennen, hat mich und viele andere Brüder verwirrt. Wir bitten dich darum, dass du einen Artikel bezüglich dieser Angelegenheit verfasst, der unsere Zweifel beseitigt.

 
Bismillahirrahmanirrahim
As salamu alaykum wa rahmatullahi wa barakatuhu
Wahrlich, zu dir haben Wir das Buch mit der Wahrheit niedergesandt, auf daß du zwischen den Menschen richten mögest, wie Allah es dir gezeigt hat. Sei also nicht ein Verfechter der Treulosen (Nisa:)

"Ich schwöre bei Allah; Entweder gebietet ihr das Gute und verbietet das Verwerfliche, haltet die Hand des Tayrannen und verhindert seine Unterdrückung und bringt ihn auf den rechten Weg und haltet ihn dort; oder Allah wird eure Herzen gegeneinander auflehnen lassen. Danach wird Er euch verfluchen, so wie Er die Söhne Israels verfluchte." (Abu Dawud, Malahim 17)

Mein geehrter Bruder, ich habe diesen Artikel, den du ansprichst, ebenfalls auf der Seite "Nakil kürsüsü" gelesen. Obwohl diese Seite nicht klar und deutlich zu ISIS aufruft, erweckt dieser Artikel den Eindruck, als würde sie die Leser zu ISIS aufrufen, weil er ausgrechnet jetzt zu diesem Zeitpunkt veröffentlicht wurde. Genau wie ihr erwarten auch wir, dass der Imam der Gemeinschaft, welche die Webseite "Nakil kürsüsü" gegründet hat, sich zu diesem Sachverhalt äußert und unsere Zweifel beseitigt. Es wäre nicht richtig, ihnen aufgrund eines bloßen Zweifels zu widersprechen. So viel zum Thema "Nakil kürsüsü".

Unterstützt ein Imam oder ein Gelehrter eine Gruppe und ruft die Muslime dazu auf, sich ihnen anzuschließen, obwohl diese Gruppe eine Reihe von Verbrechen begeht, so bedeutet dies, dass der Imam bzw. der Gelehrte alle Arten von Verbrechen, welche die Gruppe begeht, als legitim betrachtet und selber ein Teilhaber an ihnen ist.

Und neigt euch nicht zu den Ungerechten, damit euch das Feuer nicht erfasse. Und ihr werdet keine Beschützer außer Allah haben, noch wird euch geholfen werden. (Hud:113)
"Wenn die Menschen den Unterdrücker sehen und ihn nicht von seiner Unterdrückung abbringen, wird Allah sie ebenfalls sehr bald mit Seiner Strafe erfassen." (Abu Dawud und Tirmidhi)

Was die andere Sache angeht, so habe ich selber auch viele Personen gesehen, wie sie auf verschiedenen Webseiten die Menschen zu ISIS aufrufen. Das Interessante daran ist, dass sogar die euphorischsten unter ihnen ihrer eigenen Einladung nicht folgen.

Usama bin Zayd berichtet:
"Ich habe gehört, wie Rasulullah (s.a.w.s) folgendes sagte: 'Am Tag der Auferstehung wird eine Person gebracht und ins Höllenfeuer geworfen und sein Darm wird aus seinem Bauch herauskommen. Er wird sie drehen, so wie der Esel den Mühlstein dreht. Die Höllenbewohner werden sich versammeln und sagen: "Oh So und So! Was ist bloß mit dir? Warst du nicht Einer, der das Gute geboten und das Verwerfliche verboten hat?" Und er wird antworten: "Ja, ich war so Einer. Aber ich habe Gute geboten, während ich es selber nicht gemacht habe. Widerum habe ich das Verwerfliche verboten, während ich es selber gemacht habe."
[1296 Bukhari, Bad'u'l-Halk 10, Fitan 17; Ahmad bin Hanbal, Musnad 5/205,206,207,209]

Und Allah befiehlt:
Wollt ihr den Menschen Aufrichtigkeit gebieten und euch selbst vergessen, wo ihr doch das Buch lest! Habt ihr denn keinen Verstand? (Baqara:44)

Es ist offensichtlich, dass diese Personen entweder die Menschen zu etwas Zweifelhaftem rufen, woran sie selber nicht wirklich glauben oder dass sie zu jenen gehören, die in dem Hadith erwähnt werden; sie folgen selber nicht dem, zu dem sie die Menschen aufrufen.
Die Behauptung "Der islamische Staat ist gegründet" ist eine Behauptung, die eine gewaltige Verantwortung für die Muslime mit sich bringt. Als Rasulullah (s.a.w.s) in Medina das Fundament für einen islamischen Staat gegründet hatte, sind die salaf (die rechtschaffenen Vorfahren) mitsamt den Jungen, Alten, Frauen und Kindern alle dorthin ausgewandert.
Kommen wir zu dem Mann, der in seiner Villa sitzt und behauptet, dass der islamische Staat gegründet sei und jeden als "Sahawat" und "Heuchler" bezeichnet, der nicht den Treueeid an den sogenannten Staat gibt; und zu der Frau, die ebenfalls behauptet, dass der islamische Staat gegründet sei und das Blut der Mujahideen für halal erklärt, die ihr widersprechen; warum wandern sie nicht aus zu dem Staat, für den sie den Treueeid von den Menschen verlangen?

"Wer das, was er sagt, selber nicht macht und die Menschen zu etwas ruft, dem er selber nicht folgt." trägt zweifellos ein wahres Merkmal der Heuchelei. "Zu jenen, die Unrecht gegen sich selbst verübt haben (und im darul-kufr verblieben, obwohl die Hijrah nach Mekka Pflicht wurde), sagen die Engel, wenn sie sie abberufen: ""In welchen Umständen habt ihr euch befunden?" Sie antworten: ""Wir wurden als Schwache im Lande behandelt." Da sprechen jene: "War Allahs Erde nicht weit genug für euch, daß ihr darin hättet auswandern können?" Sie sind es, deren Herberge Dschahannam sein wird, und schlimm ist das Ende! (Nisa:97)

Kommen wir zu dem Aspekt, ob ISIS ein legitimer islamischer Staat ist oder nicht...
Unsere wertvollen Gelehrten, die uns in unserem ehrenvollen Kampf stets die Richtung gezeigt haben und mit ihrem Wissen den Unruhestiftern stets tödliche Schläge verpasst haben, haben eine Reihe von Stellungnahmen bezüglich der ISIS verfasst und das wahre Gesicht der ISIS aufgedeckt.

Shaykh Abu Qatada al Filistini hat in seiner Stellungnahme die Begriffe "Khawarij" und "Hunde des Höllenfeuers" für ISIS verwendet und erklärt, dass er für das Wohl der Religion und des Jihad diese Wahrheiten aufdecken wird.

Shaykh Abu Muhammad al Maqdisi sagte, dass die ISIS eine Verschwörung ist, die den globalen Jihad auf der Zielscheibe hat.

Dr. Tariq Abdulhalim und Shaykh Hani Sibai haben verkündet, dass sie sich von ISIS lossagen und dass die ISIS(-Mitglieder) Khawarij sind.

Der Gelehrte Shaykh Sulayman Ulwan sagte "Abu Bakr al Baghdadi wurde nicht von dem Rat der Muslime gewählt. Deswegen gibt es keine Treueeid-Pflicht ihm gegenüber. Er muss sich so verhalten wie jeder andere Amir (Kommandant) auch und darf die anderen Jihad-Gemeinschaften nicht angreifen."

Es ist außerdem bekannt, dass die ISIS versucht, mit Bestechung den Treueeid von Gelehrten und Gemeinschaften zu bekommen, indem sie ihnen Geld und andere Reichtümer anbietet.

ISIS hatte eine Liste mit Namen von Gelehrten veröffentlicht, die angeblich den Treueeid an ISIS gegeben haben sollen. Shaykh Umar al Haddouchi, der auch auf dieser Liste stand, hat ausgesagt, dass ISIS ihm Bestechungsgüter angeboten hat.

Shaykh Umar al Haddouchi: "Die übertreibenden Erneuerer des Pappkarton-Staates haben mir Güter als Gegenleistung für meine Unterstützung angeboten." (1)
1- Kurz gesagt, dieser Staat wurde entgegen den Prinzipien des islamischen Rechts und entgegen der Sunnah von Rasulullah (s.a.w.s) gegründet..
O ihr, die ihr glaubt, gehorcht Allah und gehorcht dem Gesandten und denen, die unter euch Befehlsgewalt besitzen. (Nisa:59)

Muslim berichtet folgende Überlieferung von Abdullah bin Amr bin al As, der es von Rasulullah (s.a.w.s) hörte:
"Wer einem Imam den Treueeid gibt und dabei seine Hand gibt und es vom ganzen Herzen bestätigt, der soll dem Imam gehorchen soweit er kann. Und wenn ein anderer Imam auftaucht und gegen den ersten Imam vorgeht (um die Herrschaft zu erlangen), so tötet den, der im Nachhinein aufgetaucht ist."

"Wer sich von der Gemeinschaft trennt und den Gehorsam unterlässt und in diesem Zustand stirbt, stirbt den Tod der Jahiliyyah (unislamisch). Wer auch immer auf meine Ummah zugeht und jeden tötet, ohne zwischen den Guten und den Schlechten zu unterscheiden und die Gläubigen nicht respektiert und einen Vertrag abschließt und daraufhin sein Wort bricht, der ist nicht von mir und ich bin nicht von ihm." (Muslim, Imarah 53 (1848);Nasai, Tahrim 28 (7, 123); Ibnu Majah Fitan 7 [3948])
"Wer sich von der Gemeinschaft trennt und den Gehorsam unterlässt und in diesem Zustand stirbt, stirbt den Tod der Jahiliyyah."

Bukhari, Ahkam 4; Muslim, Imarah 53, (1848);Nasai, Tahrim 28 (7, 123); Ibnu Majah Fitan 7 [3948]

Der islamische Staat Irak war eine Gemeinschaft, die dem obersten Führer der al Qaida stets treu war. Und obwohl Abu Bakr al Baghdadi dem Amir (Führer) der al Qaida die Treue geschworen hatte, hat er der Sunnah entgegen gehandelt und seinen Schwur gebrochen und im Nachhinein mit Lügen und Intrigen die Gemeinschaft in zwei geteilt.

- Die Beweise:
Al Qaida und der Islamische Staat Irak arbeiteten zusammen und die Brüder des islamischen Staates Irak sahen sich als Teil der al Qaida. Der Beweis dafür ist der Brief (Code: SOCOM-2012-0000011), den Atiyyah, der sich in Abbottabad befindet, an Mustafa Abul Yazid geschrieben hat. In diesem Brief erklärte Shaykh Atiyyah, dass er Angst davor hatte, dass Abu Hamzah al Muhajiri politische Fehler begehen könnte und dass man ihm genaue Anweisungen schicken sollte.

Als Abu Bakr zum Führer des islamischen Staates Irak wurde, hatte Shaykh Atiyyah im Jahre 1431 (n.H.) einen Brief an die Führer des islamischen Staates Irak geschickt und die Brüder darum gebeten, dass sie einen provisorischen Führer einsetzen, bis diese Angelegenheit in einem Rat besprochen wird. Er sagte: "Am besten wartet ihr mit der Wahl des Führers, bis wir von den vorgeschlagenen Personen die Namen, die Lebensläufe und die Besonderheiten erhalten." Im Rajab 1431 hat Usamah einen Brief an Atiyyah geschrieben und ihn darum gebeten, Informationen aus verlässlichen Quellen über Abu Bakr al Baghdadi und seinen Helfer Abu Sulayman Nasruddin zu sammeln. Im Sha'ban 1431 schrieb Atiyyah eine Antwort an Usamah und teilte ihm mit, dass sie recherchieren werden, um sich ein klares Bild zu machen. Im Shawwal 1431 schrieb Atiyyah einen Brief an das Ministerium für Medien des islamischen Staates Irak und sagte darin folgendes:

"Die Shuyukh bitten um die Lebensläufe der neuen Führer; Abu Bakr al Baghdadi, seinen Helfer und den Kriegsminister."

Im Dhul-Qa'da 1431 schrieb ein Mitglied der Shura (islamischer Rat) des islamischen Staates Irak folgende Antwort:

Geliebter Bruder, deine Nachricht und die Anweisungen der Shuyukh haben uns erreicht. Was den Staat und die Aufschiebung der Wahl des Führers angeht; eure Nachricht hat uns erst nach der Verkündung des neuen Führers erreicht. Wir haben uns stets darum bemüht, die Shuyukh über alle Geschehnisse hier zu informieren. Wir teilen euch mit oh ihr Führer, dass unser Staat im Irak stabil und in bestem Zustand ist. Unsere geehrten Shuyukh! Nachdem unsere beiden Führer (Abu Hamzah al Muhajiri und Abu Umar Baghdadi) getötet wurden, hat die Ratsversammlung versucht, die Wahl des neuen Führers aufzuschieben, bis ein Befehl von euch kommt, jedoch konnten wir aufgrund einiger Angelegenheiten nicht mehr länger warten. Der Hauptgrund dafür ist, dass wir stets von inneren und äußeren Feinden beobachtet werden. Abu Bakr und die neuen Führer der Shura haben kein Problem damit, dass sie provisorisch eingesetzt wurden. Wenn ihr jemanden von euch schicken möchtet und die Übergabe der Führerschaft an ihn als angemessen betrachtet, werden wir dies akzeptieren und als Soldaten unter seiner Führung arbeiten. Abu Bakr al Baghdadi und die Mitglieder der Shura sind in dieser Sache alle einer Meinung. "

Nach dem Tod von Usamah bin Ladin sagte Shaykh Abu Bakr folgendes:
"Ich sage zu meinen Geschwistern bei der al Qaida: Die Shahadah des Shaykhs hat uns nur noch mehr gefestigt. Oh ihr Brüder, die unter dem Befehl von Shaykh Ayman stehen, möge Allah euch belohnen. Schreitet voran und gebt die frohe Botschaft; im islamischen Staat Irak befinden sich Männer, die nicht aufgeben und die euch treu sind."

Nach diesem Vorfall schrieb ein Zuständiger für die Kommunikation im islamischen Staat Irak einen Brief an Atiyyah, 1432:

"Unser Shaykh (Al Baghdadi) möchte euch mitteilen, dass der Zustand hier sich verbessert, al hamdu lillah. Welche Methode ist angemessener, um den Treueeid der neu ernannten Führer der al Qaida zu erneuern; sollen wir den Treueeid heimlich erneuern, wie wir es früher gemacht haben oder sollen wir ihn öffentlich verkünden? Wir möchten euch mitteilen, dass die Brüder hier das Pfeil an euren Bögen sind."

Die Beweise dafür, dass Abu Bakr al Baghdadi und der islamische Staat Irak den Treueeid an al Qaida gegeben haben:

Die Zeugenaussage des Shura-Mitglieds Qadi Abdullah ash-Sham (Auszüge aus seinem Statement):

„Um ihren Staat und ihre Ideologie legalisieren zu können, verzerren sie ihre Beziehung zu der Zentrale al Qaida und lügen, indem sie uns und ihren Mitgliedern erzählen, dass sie dem Befehl von Zawahiri folgen.“ Baghdadi hat selber erklärt, dass er den Treueeid zunächst an Usamah bin Laden und nach dessen Tod an Zawahiri gegeben hat. (2)

In einem Schreiben vom Januar 2011 hat Shaykh Azzam Amriki erklärt, dass der islamische Staat Irak an sie (al Qaida) gebunden war, aber sich aufgrund ihrer extremen Ansichten von al Qaida abgespalten hat. (3)

Wie die Beweise und die Zeugenaussagen ganz klar zeigen, war der Führer der ISIS, Abu Bakr al Baghdadi, durch den Treueeid an al Qaida gebunden; und trotzdem erfindet er Lügen und stiftet Unruhe, um die Herrschaft zu erlangen.

"Wer einem Imam den Treueeid gibt und dabei seine Hand gibt und es vom ganzen Herzen bestätigt, der soll dem Imam gehorchen soweit er kann. Und wenn ein anderer Imam auftaucht und gegen den ersten Imam vorgeht (um die Herrschaft zu erlangen), so tötet den, der im Nachhinein aufgetaucht ist." (Muslim)

Arfajah überlieferte Folgendes: „Ich höre von Rasulullah, wie er sagte: Wenn ihr euch (für die Regierungsangelegenheiten) auf einen Mann geeinigt habt und ein anderer danach auftaucht und versucht, euch zu spalten und eure Einheit zu zerstören, so tötet ihn.“
Aus den authentischen Überlieferungen von Muslim und anderen Quellen geht ganz deutlich hervor, dass die Muslime Baghdadi eigentlich töten müssen für den Zwiespalt, den er verursacht hat – fehlt noch, dass wir ihm den Treueeid geben sollen. Ob es uns gefällt oder nicht, das ist das Urteil.

„Seid treu gegenüber dem, der als Erster den Treueeid erhalten hat, und erfüllt eure Pflichten ihm gegenüber. Zweifellos werden sie von Allah befragt werden, ob sie ihre Pflichten gegenüber euch erfüllt haben.“ (Muslim, Imarah Bab 10 H.No:1842)
2- Der Wunsch und die Habgier Baghdadis bezüglich der Herrschaft und seine Lügen und Verleumdungen gegenüber den anderen Gruppen aufgrund seiner Habgier
Nach der Sunnah von Rasulullah (s.a.w.s) ist es unangebracht, dass jemand die Position des Herrschers unbedingt haben möchte. Laut der Sunnah wird so einer Person in keinem Falle eine Position im Bereich der Herrschaft gegeben.

Der Führer der Dawlah-Gruppe, Abu Bakr al Baghdadi, hatte Shaykh Ayman az Zawahiri darum gebeten, dass der Shaykh ihm zusätzlich zum Irak auch die Region Sham zur Herrschaft übergibt. Diese Bitte wurde gemäß der Sunnah abgelehnt, denn die Sunnah verbietet es, jemandem eine Position im Bereich der Herrschaft zu geben, wenn er dies ausdrücklich verlangt und erwünscht. Daraufhin lehnte sich al Baghdadi gegenüber dem Führer (az Zawahiri) auf, brach seinen Treueeid und verlangte die Position des Khalifen.
„Einer der Sahabi sagte: „Oh Gesandter Allahs, kannst du mir eine von den Aufgaben geben, die Allah dir auferlegt hat? Rasulullah (s.a.w.s) sagte: „Bei Allah, wir übergeben diese Aufgabe niemandem, der es sich wünscht und es verlangt.“ (Muslim Kitabul Imarah 3/1456)
„Ich schwöre bei Allah, wir übergeben niemandem die Herrschaft, der sie sich wünscht und sie unbedingt haben will.“ (Bukhari und Muslim)

3- Der Fehler, dass man diesen Vorfall mit der Auseinandersetzung zwischen Ali und Muawiyah vergleicht..

Zur Zeit von Uthman bin Afwan war Muwiyah der Gouverneur von Sham. Nach dem Tod von Uthman hat Muawiyah keinen Treueeid an Ali gegeben und er wollte die Mörder von Uthman finden. Mit den Gefährten, die er um sich versammelt hatte, hat er in Siffin gegen Ali gekämpft.

Muawiyah war von Anfang an gegen die Khilafah von Ali und hat ihm keinen Treueeid gegeben. Abu Bakr al Baghdadi jedoch hat seinen Eid, den er an den Führer der al Qaida gegeben hatte, gebrochen. Vor der Shahadah von Usamah bin Ladin hatte er den Treueeid an Shaykh Usama gegeben und nach dessen Shahadah hat er den Treueeid an Ayman az Zawahiri gegeben. Danach lehnte er den Befehl des obersten Führers ab, weil es ihm nicht passte, und teilte die Gruppe in zwei und ruft nun die Muslime dazu auf, ihm den Treueeid zu geben.

Arfajah überlieferte Folgendes: „Ich höre von Rasulullah, wie er sagte: Wenn ihr euch (für die Regierungsangelegenheiten) auf einen Mann geeinigt habt und ein anderer danach auftaucht und versucht, euch zu spalten und eure Einheit zu zerstören, so tötet ihn.“
Angesichts dieser Unruhe ist es die Pflicht der Muslime, gemäß dem Befehl des Gesandten Allahs (s.a.w.s), dem Führer zu gehorchen, der als Erster den Treueeid bekommen hat.
„Seid treu gegenüber dem, der als Erster den Treueeid erhalten hat, und erfüllt eure Pflichten ihm gegenüber. Zweifellos werden sie von Allah befragt werden, ob sie ihre Pflichten gegenüber euch erfüllt haben.“ (Muslim, Imarah Bab 10 H.No:1842)
4- Die Behauptung Baghdadis, dass er von der Familie des Propheten abstammt
Wir gehören nicht zu jenen irregegangenen Sekten, die der Meinung sind, dass die Nachfahren des Propheten fehlerfrei sind und sie deswegen anbeten. Es ist natürlich ein Auswahlkriterium bei der Wahl des Khalifen, dass man von Rasulullah (s.a.w.s) abstammt. Aber es ist nicht die einzige Bedingung. Eine der wichtigsten Kriterien ist auch, dass der Khalif verlässlich ist und von den führenden Personen, Gelehrten und Shuyukh der Ummah akzeptiert wird. Sollte es der Fall sein, dass man keinen Khalifen mit diesen Kriterien findet, kann die Führung der Ummah einem wahrhaftigen Muslim übergeben werden, auf den sich die anderen Muslime einigen.

„Sollte ein abessinischer Sklave mit abgeschnittenen Ohren und abgeschnittener Nase als Führer über euch bestimmt werden, so gehorcht ihm und seinen Befehlen, solange er mit dem Buch Allahs über euch herrscht.“ (Ibn Majah, Jihad, 39, Bukhari, Ahkam 4)

Bukhari überlieferte von Anas:
„Selbst wenn ein abessinischer Sklave, der so schwarz ist wie eine Rosine, als Führer über euch bestimmt wird, hört ihm zu und gehorcht ihm.“

Wir müssen die Behauptung Baghdadis, ein Nachfahre des Propheten zu sein, unter zwei Aspekten überprüfen;

a- Die Behauptung Baghdadis, ein Nachfahre des Propheten zu sein, tauchte erst dann auf, als er Meinungsverschiedenheiten mit al Qaida hatte. Die Tatsache, dass Baghdadi aufgrund seiner Machtgier seinen Treueeid an den höchsten Führer der al Qaida leugnet, Attentate auf Gelehrte und andere Führer ausübt und das Blut tausender Mujahideen vergossen hat, bekräftigt den Eindruck, dass seine Behauptung, ein Nachfahre des Propheten zu sein, nicht der Wahrheit entspricht. Kurz gesagt, ist die Aussage, dass Baghdadi ein Nachfahre des Propheten sei, nur eine bloße Behauptung. Im Islam kann ein Lügner nicht mal als Zeuge bei Gericht aussagen, geschweige denn ein Khalif werden.

O ihr, die ihr glaubt, wenn ein Frevler euch eine Kunde bringt, so vergewissert euch (dessen), damit ihr nicht anderen Leuten in Unwissenheit ein Unrecht zufügt und hernach bereuen müßt, was ihr getan habt. (Hujurat:6)

b- Aus den Überlieferungen Rasulullahs (s.a.w.s) geht hervor, dass es Lügner geben wird, die behaupten werden, sie seien Nachfahren des Propheten. Von daher kann man nicht jedem glauben, der diese Behauptung aufstellt.

Wir saßen mit Rasulullah und er erzählte uns von den Fitan (Unruhen), die auftreten werden und verweilte lange bei diesem Thema. Zum Schluss sagte er: Die Fitna-i Sarran (Sarran-Unruhe) wird unter den beiden Füßen eines Mannes hervorkommen(d.h. er wird der Grund sein), der von meiner Familie ist. Er wird denken, er sei von mir, aber er ist nicht von mir.“ (Abu Dawud-4077, Ahmad-2/133)

5- Die Ähnlichkeit Baghdadis und seiner Gruppe mit den Khawarij und den Übertreibern
Wenn wir uns die Überlieferungen Rasulullahs (s.a.w.s) über die Khawarij und die Geschichte der Khawarij anschauen, sehen wir die Ähnlichkeit zwischen ihnen und al Baghdadis und seiner Gefolgsleute..

- Ein Hadith über die besonderen Vorfälle, während denen die Khawarij entstehen können..
Die ISIS ist in einer Zeit entstanden, als zwischen der al Qaida und dem islamische Staat Irak Meinungsverschiedenheiten entstanden sind.

„Sie werden entstehen, wenn meine Ummah und die Menschen in Meinungsverschiedenheit fallen und sich spalten. Sie sind die Schlimmsten der Menschen.“ (Buhari-Muslim-Nasai-Abu Dawud)

Die Ähnlichkeit Azraqis und der Khawarij (ISIS)..

Der berühmteste Satz der Khawarij lautet: „Wir sind keine Khawarij! Denn wir machen keinen takfir auf die, die Sünden begehen.“ Dabei wurde der Urvater der Khawarij, Dhul Huwaysira, nicht als Khawarij bezeichnet, weil er takfir wegen Sünden machte, sondern weil er dem Befehl des Führers (Rasulullah) nicht gehorchte.

Der erste Khariji, der dem Führer nicht gehorchte, Dhul-Huwaysira..

Shuayb berichtete von Zuhri Abu Salam, und er berichtete von Abu Said al Hudri folgendes:
Wir waren neben dem Gesandten Allahs, als er die Kriegsbeute aufteilte. Ein Mann von dem Stamm der Tamim, sein Name war Dhul-Huwaysira, kam zum Gesandten Allahs und sagte: „Oh Gesandter Allahs, sei gerecht!“. Rasulullah sagte: „Wehe dir! Wenn ich nicht gerecht bin, wer soll dann gerecht sein! Wenn ich ungerecht wäre, so würde ich vernichtet werden!“ Umar sagte: „Oh Gesandter Allahs, erlaube mir und ich schneide ihm seinen Kopf ab!“ Rasulullah antwortete: „Lass ihn, denn er hat solche Gefährten um sich; wenn einer von euch ihre Gebete sehen würde, würde er sein eigenes Gebet als spärlich betrachten. Neben ihrem Fasten würde er sein eigenes Fasten als spärlich betrachten. Sie rezitieren auch den Quran, aber er dringt nicht weiter vor als bis zu ihren Hälsen. Sie verlassen den Islam (wegen ihrer Übertreibung) genauso wie der Pfeil sein Ziel durchbohrt und verlässt.“
Und die Khawarij während der Khilafah von Ali wurden als Khawarij bezeichnet, weil sie dem Führer (Ali) nicht gehorcht haben und nicht etwa, weil sie die Muslime wegen Sünden zu Kuffar erklärten.

Somit ist das größte Merkmal der Khawarij, dass sie sich gegen den Führer auflehnen und ihm widersprechen und nicht, dass sie die Menschen wegen Sünden zu Kuffar erklären.
Die Nachfahren von Dhul-Huwaysira und Azraqi machen heute genau das, was ihre Vorfahren damals gemacht haben; sie wiedersetzen sich ihrem Führer Ayman az Zawahiri und begehen alle kleinen und großen Verbrechen, die typisch für die Khawarij sind.

- Sie machen allgemeinen takfir auf alle muslimischen Gruppen;

Die Khawarij machen einfach takfir auf Muslime und akzeptieren keinerlei Entschuldigung aufgrund von Unwissenheit, Zwang und Fehlinterpretation. Sie bezeichnen die Gruppen zu Unrecht als Demokraten, Sahawat, Abtrünnige und erklären einfach mal alle zum Ungläubigen.

Rasulullah (s.a.w.s) sagte: „Drei Dinge sind vom Iman:
1- Dann man niemanden angreift, der la ilaha illAllah sagt, dass man so eine Person nicht zum Kafir erklärt aufgrund einer Sünde, die er begangen hat und dass man ihn nicht vom Islam ausschließt wegen einer Tat, die er begangen hat.

2- Jihad; Er wird andauern vom dem Tag, als Allah mich sandte, bis zu dem Tag, an dem der Letze dieser Ummah gegen den Dajjal kämpfen wird. Weder die Gerechtigkeit des Imams noch seine Ungerechtigkeit werden ihn (den Jihad) aufheben können.

3- Der Glaube an die Vorherbestimmung.“ (Abu Dawud, Jihad 35, h. no:2532)
Der offizielle Sprecher von ISIS hat mit seiner Aussage “Die al Qaida hat die Religion Ibrahims (den Tawhid) verlassen” takfir auf al Qaida gemacht.
Sie sehen das Blut der Muslime als erlaubt an..

Auch wenn einige Naive diese Aussage Adnanis eher als Warnung und Kritik auffassen; Es ist ganz klar und deutlich bewiesen worden, dass ISIS auf den Schlachtfeldern muslimisches Blut vergossen hat, als wäre es das Blut der Kuffar, und dass sie die Muslime nicht nur mit ihren Worten zu Kuffar erklären, sondern auch mit ihren Taten.

Und sie haben ihren Takfir sogar offenkundig zugegeben.

Der Führer der Jayshul Muhajirin wal-Ansar-Gruppe, Amir Salahuddin ash-Shishani hat in den letzten Tagen einige Führer der ISIS besucht und versucht, ein Abkommen zu schließen.
Der Besuch bei den Führern der ISIS hat jedoch nicht lange gedauert. Salahuddin ash-Shishani hat der ISIS angeboten, dass sie den Kampf gegen Jabhat al Nusrah, Ahrar ash-Sham und den anderen islamischen Gruppen beenden. ISIS antwortete mit der Aussage: „Als Vertreter des islamischen Staates geben wir bekannt, dass wir den Kampf gegen diese Murtadun (abtrünnigen) und Kuffar-Gruppierungen (d.h. Jabhat al Nusrah und Ahrar ash-Sham) nicht beenden werden.“

Die Sahaba und Salaf haben sich sogar mit Kuffar asliyyuun (ursprüngliche Kuffar) geeinigt aber ISIS akzeptiert nicht mal eine Einigung mit den Mujahideen..

„Und wenn ihr über etwas streitet, so bringt es vor Allah und den Gesandten, wenn ihr an Allah glaubt und an den Jüngsten Tag. Das ist das Beste und nimmt am ehesten einen guten Ausgang.“ (Nisa:59)

"Doch die Rede der Gläubigen, wenn sie zu Allah und Seinem Gesandten gerufen werden, damit Er zwischen ihnen richten möge, ist nichts anderes als: ""Wir hören und wir gehorchen." Und sie sind es, die Erfolg haben werden.“ (Nur:51)

Ali hatte während dem Kampf von Siffin sein Schutzschild verloren. Als die Schlacht zu Ende war und er nach Kufa zurückkehrte, sah er sein Schild in der Hand eines Juden und sagte: „Dieses Schutzschild gehört mir, ich habe es weder verkauft noch an jemanden verschenkt.“ Der Jude sagte: „Dieses Schild gehört mir und befindet sich nun in meiner Hand.“ Ali erwiderte: „Lass uns zum Richter gehen.“ Sie gingen beide zum Gericht. Ali setzte sich neben den Richter und sagte: „Wenn mein Gegner kein Jude wäre, würde ich vor dir neben ihm in der gleichen Reihe und Stufe stehen. Doch ich höre Rasulullah, wie er sagte ‚Allah hat sie erniedrigt wegen dem, was sie taten. So verhaltet euch auch dementsprechend‘. Deswegen habe ich mich neben dich hingesetzt.“ Danach eröffnete Qadi Shurayh das Gericht und beide Parteien wiederholten ihre Argumente. Shurayh fragte Ali, ob er Zeugen habe. Ali sagte: „Ja, mein Sklave Kanbar und mein Sohn Hasan können bezeugen, dass dieses Schild mir gehört.“ Qadi Shurayh sagte: „Die Zeugenaussage eines Sohnes für seinen Vater ist ungültig.“ und lehnte dies ab. Daraufhin sagte Ali: „Wird die Zeugenaussage einer Person, dem das Paradies versprochen wurde, nicht akzeptiert? Ich habe gehört, wie Rasulullah sagte ‚Hasan und Husayn sind die Anführer der Jugendlichen des Paradieses.‘“ Der Jude, der dieses Gespräch hörte, sagte: „Der Führer der Gläubigen ruft mich zum Gericht und der Richter, den er sich wählt, lehnt seine Anfrage ab. Nun glaube ich und bezeuge, dass diese Religion die Wahrheit ist und dass es keinen Anbetungswürdigen außer Allah gibt, und dass Muhammad sein Gesandter ist. Und dieses Schild gehört ihm.“ Er übergab Ali sein Schild und wurde Muslim (Suyuti, S. 184)

Ihre Übertreibung bezüglich des Vergießens von verbotenem Blut (Das Blut der Muslime, Mujahideen und denen, die ein Schutzrecht genießen)..

„Schlagt euch nach mir nicht gegenseitig die Köpfe ab, so wie die Kuffar es machen.“ (Buhari 121,4405; Muslim 65)

„Sie töten die Gläubigen und lassen die Götzenanbeter. Wenn ich sie erreichen würde, würde ich sie töten, so wie der Stamm der Ad getötet wurde.“ (Muslim, Zakah 143, Buhari Tawhid 23)

Eine andere Eigenschaft der Azraqi Khawarij ist, dass sie das Töten der Frauen und Kinder ihrer Feinde als erlaubt betrachten, ohne zu unterscheiden, ob sie Kriegsfeinde sind oder nicht. Sie betrachten ihre Kinder als Götzenanbeter und behaupten, dass sie ewig im Höllenfeuer bleiben werden. Sie sehen ihre Wohnstätte als darul-kufr (Gebiet der Ungläubigen) an und sagen, dass es erlaubt ist, die Frauen und Kinder dort zu töten.
Rasulullah (s.a.w.s) sagte: „Sie sind die Schlimmsten der Ummah. Und die Besten der Ummah sind jene, die sie töten.“ (Ibnu Hajar)

Diese Ungerechten haben bereits bewiesen, dass sie total begierig danach sind, sowohl Frauen und Kinder als auch die Besten dieser Ummah zu töten, indem sie Abu Khalid as Suri und viele weitere Führer des Jihads abgeschlachtet haben. Es ist bekannt, dass Abu Khalid as Suri einer der wichtigsten Helfer und Freunde von Usamah bin Ladin war. Er wurde auf eine feige Art und Weise von den Khawarij abgeschlachtet.
Außerdem hat ISIS auch den Hilfsarbeiter Hidding, der das Schutzrecht der Muslime bekommen hatte und nach Syrien eingeladen wurde, entgegen der Sunnah des Gesandten Allahs abgeschlachtet.

"Wer sich von der Gemeinschaft trennt und den Gehorsam unterlässt und in diesem Zustand stirbt, stirbt den Tod der Jahiliyyah (unislamisch). Wer auch immer auf meine Ummah zugeht und jeden tötet, ohne zwischen den Guten und den Schlechten zu unterscheiden und die Gläubigen nicht respektiert und einen Vertrag abschließt und daraufhin sein Wort bricht, der ist nicht von mir und ich bin nicht von ihm." (Muslim, Imarah 53 (1848);Nasai, Tahrim 28 (7, 123); Ibnu Majah Fitan 7 [3948])
Muhammed ISRA

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