8 Aralık 2015 Salı

Die neue Strategie Amerikas gegen Al Qaeda – Mirac Karaaslan

Mit dem Untergang der Sowjet Union 1991 wurden Amerika und der Westen Europas ihren Hauptfeind los. Das einzige Ziel Westeuropas war und ist die Ausbeutung der Länder auf der einen Seite und die Stabilisierung ihrer eigenen Sicherheit und ein Leben in Wohlfahrt auf der anderen Seite. Doch sie haben sehr bald erkannt, dass eine neue Macht entstand, die sie bedrohte: Die Bewegung des globalen Jihad. Nachdem sich Usamah bin Ladin und Ayman az Zawahiri zusammen getan und die „Qaidatul Jihad“gegründet haben, hat sich Amerika gegen diesen Feind, der ihn vernichten will, gerüstet. Nachdem das Konsulat in Tansania und kurz danach das Kriegsschiff USS Cole angegriffen wurden und nachdem Amerika am 11. September zum ersten Mal in der Geschichte auf eigenem Boden vernichtend geschlagen wurde, hat Amerika verstanden, dass dieser neue Feind sich nicht mit bloßen Parolen begnügen wird, so wie es bei den Kommunisten der Fall ist.

Als erstes marschierte Amerika auf das Kampffeld, mit einem Hochmut, der typisch für das römische Imperatorium ist. Ihre erste Strategie war, die Gebiete zu besetzen und alles zu vernichten. Zu dieser Zeit war al Qaida mehr als nur eine kleine Gruppe und eroberte, genau wie im Jemen und Somalien, Städte und Gebiete und regierte diese. Die Eroberung in Mali mag zwar durch die Angriffe der französischen Armee verzögert worden sein, aber es werden weltweit immer mehr und mehr islamische Emirate in Namen der al Qaida errichtet.

Amerika hat eins verstanden: die Front der al Qaida kann nicht durch den bloßen Kampf besiegt werden. Denn al Qaida ist viel mehr als nur ein kleiner Verein. Al Qaida ist die Rettung der islamischen Welt und der Kampf für ein Leben in Freiheit nach den Gesetzen des Islam.

Amerika hat verstanden, dass sie die al Qaida nicht auf dem Schlachtfeld besiegen können. Deswegen haben sie zwei neue Strategien aufgestellt; Die erste ist, dass sie versuchen, die führenden Köpfe und die Gründer der al Qaida durch Attentate umzubringen. Und die zweite ist, dass sie durch ihre Medien die Muslime täuschen, indem sie ihnen vorgaukeln, dass al Qaida an Kraft verloren hat und sich mehr und mehr zurückzieht.

Wenn der Führer einer Bewegung schon zu einem Symbol geworden ist, ist er lebenswichtig für die Erhaltung dieser Bewegung. Seitdem Amerika die Attentate ausübt, sind mehrere wichtige Personen einer nach dem anderen getötet worden. Al Qaida hat in der Tat sehr bedeutende und wichtige Führer verloren. Das Wort dieser Führer hatte großen Wert und wir sehen die Folgen ihrer Abwesenheit ganz besonders, wenn wir die Unruhen in Syrien betrachten. Es ist sowieso klar, dass Amerika keine Attentate verübt, ohne diese Geschehnisse zu planen. Mit anderen Worten: Die Unruhestifter hätten niemals ihre Arbeit in aller Ruhe erledigen können, wenn die bekannten Führer der al Qaida nicht aus dem Weg geräumt worden wären. Denn diese Führer und vor allem Usamah bin Ladin hätten auf jeden Fall im Namen der Ummah die Unruhestifter zur Rechenschaft gezogen.

Die obersten Köpfe der al Qaida wie Shaykh Usamah bin Ladin (Gründer der al Qaida), Abu Mustafa Yazid, Atiyyatullah Libi, Abu Yahya Libi und Anwar al Awlaki wurden durch die Attentate Amerikas getötet. Der einzige führende Kopf, der übrig geblieben ist und der in den Medien bekannt ist und dem die Mujahideen gehorchen, ist Shaykh az Zawahiri. Es ist eine Gnade Allahs, dass Shaykh Ayman az Zawahiri noch am Leben ist, obwohl man mehrere Attentate auf ihn ausgeübt hat und seine ganze Familie bei einem Bombenanschlag ums Leben gekommen ist.

Diese Strategie, die Amerika gegen die Zentrale der al Qaida angewandt hat, wendet sie jetzt auch gegen die Zweige der al Qaida an. Amerika hat die Besetzungsstrategie aufgegeben und hetzt jetzt die lokalen Kräfte der jeweiligen Gebiete gegen die al Qaida auf (In Kenia wird die Regierungsarmee gegen Ash-Shabab und im Jemen wird der Stamm der Husi gegen al Qaida aufgehetzt). Gleichzeitig attackiert Amerika mit Luftangriffen und tötet die führenden Köpfe der al Qaida. In den letzten zwei Monaten wurden in vier verschiedenen Ländern die lokalen Führer der al Qaida von Amerika getötet. Erst wurde der Führer der ash-Shabab in Somalien, Muhtar Zubayr getötet (02.09.2014), danach wurde die Gruppe „Khorasan“, welche von der Zentrale der al Qaida persönlich nach Syrien geschickt worden war, angegriffen und dabei wurden Muhsin al Fadhli und Abu Yusuf at-Turki getötet (23.09.2014), danach wurde ein Shura(Rats)-Mitglied der al Qaida in Indien, Umran Ali Siddiki, bei einem Bombardement getötet (12.10.2014) und danach verlor der Führer der al Qaida im Jemen, Abu Hussayn Mahdi Dabas, bei einem Luftangriff der Amerikaner sein Leben (15.10.2014).

Diese vier Angriffe wurden innerhalb der letzten zwei Monate durchgeführt. Und währenddessen beschäftigen sich die Medien seit 2 Monaten nur mit der ISIS, anstatt über Somalien, Libyen, Jemen oder Indien zu berichten. Natürlich führte Amerika während dieser Zeit auch Luftangriffe auf die militärischen Stützpunkte der ISIS aus und setzt diese immer noch fort, aber die Gruppe, deren Führer auf der Zielscheibe stehen, ist al Qaida. Das kann zwei Gründe haben. Entweder wird auf den Führer der ISIS bewusst nicht gezielt, oder der Führer der ISIS wird sehr gut beschützt. Wenn wir mal ganz ehrlich sind, müssen wir sagen, dass der Führer der ISIS zwar gut, aber niemals genauso gut beschützt wird wie die Führer der al Qaida. Denn wir haben alle beobachtet, wie Baghdadi in der Moschee von Mosul eine Freitagspredigt gehalten hat, und wie der offizielle Sprecher der ISIS, Adnani, sich bei der Vernichtung der Grenze zwischen Syrien und Irak mit Panzern beteiligt hat und wie Abu Wahab sich nach der Eroberung Mosuls in den Regierungsgebäuden filmen lassen hat. Kurz gesagt; die führenden Köpfe der ISIS befinden sich mehr im Blickfeld als die führenden Köpfe der al Qaida und trotzdem werden sie nicht angezielt.

Wir beabsichtigen hiermit nicht etwa, die Verschwörungstheorien zu bestätigen, dass ISIS angeblich mit Amerika zusammen arbeitet. Denn es ist kein Geheimnis, dass die ISIS während der Eroberung Iraks tausende amerikanische Soldaten getötet hat und Amerika vernichtende Schläge verpasst hat. Was wir hier zu erklären versuchen ist, dass Amerika sich gegenüber der al Qaida anders verhält als gegenüber der ISIS, auch wenn dies nur für kurze Zeit so sein sollte. Auf der einen Seite tötet Amerika die führenden Köpfe der al Qaida und auf der anderen Seite berichten die Medien tagtäglich nur von dem Kampf mit der ISIS.

Und hier wird die Strategie der amerikanischen Medien aufgedeckt. Nach dem 11. September hat die al Qaida in der islamischen Welt deutlich an Sympathie gewonnen. Dieses Ansehen haben sie errungen, indem sie die lokalen Jihad-Gruppen organisiert und sehr kluge Schritte gemacht haben. Es ist ganz normal und offensichtlich, dass Amerika mit aller Macht versucht, die al Qaida in Vergessenheit geraten zu lassen und ihren Namen zu beschmutzen, da die al Qaida mittlerweile in den Philippinen (Abu Sayyaf-Bewegung), im Libanon (Abdullah-Azzam-Tugay), in Libyen (Ansarush-Shariah), in Algerien(al Qaida Maghrib), Im Jemen( Hijaz-al Qaida), in Syrien (Jabhat al Nusrah), in Somalien (ash-Shabab) und in vielen anderen Gebieten ihre Zweige hat und sich ausbreitet. Dass Amerika nun Bücher mit dem Titel „Die Entstehung und der Verfall al Qaidas“ drucken lässt, zeigt uns, dass Amerika mit Hilfe des psychologischen Kampfs versucht, der Öffentlichkeit den Eindruck zu übermitteln, dass die Herrschaft der al Qaida nun beendet ist und langsam untergeht. Der Grund, warum Amerika jeden Tag nur von dem Feind namens ISIS berichtet ist, damit die al Qaida, die sich seit 13 Jahren erfolgreich und entschlossen verbreitet, in Vergessenheit gerät.

Bevor Amerika Syrien mit Luftangriffen attackiert hat, hat sie dieser Offensive erst mal den Namen „Angriff auf die ISIS“ gegeben und damit die restlichen Länder überredet. Sie haben versucht, die Zustimmung der Bevölkerung für den Krieg zu erhalten, indem sie die enthaupteten amerikanischen und englischen Staatsbürger mehrmals in den Medien zum Top-Thema gemacht haben; vor allem, da die Bevölkerung sowieso der Meinung ist, dass sie (d.h. ihre Soldaten) in dem „Sumpf im Irak und Syrien“ nichts zu suchen haben. Ihre Taktik (mit dem Wortspiel) hat sich bewährt.

Amerika hat weltweite Unterstützung für den Angriff auf die ISIS bekommen. Doch wen hat Amerika in Syrien zuerst attackiert? Die Cruise-Raketen, die noch effektiver sind als Kampfflugzeuge, wurden zunächst auf das Hauptpersonal der al Qaida aus Afghanistan, welches mit Jabhat al Nusrah zusammen arbeitete, gefeuert. Diese Führer, die bei der Jabhat al Nusrah als Kommandeure tätig waren, wurden von Amerika als „Khurasan-Gruppe“ bezeichnet. Der amerikanische Justizminister Eric Holdertold sagte in Yahoo News: „Wir wissen von dieser Gruppe seit zwei Jahren. Da der Zeitpunkt der Umsetzung unserer Pläne näher gekommen war, haben wir gestern Abend ihren Stützpunkt angegriffen.“

Das heißt also, dass die letzten Monat enthaupteten amerikanischen und englischen Staatsbürger nur eine Ausrede waren. Amerika hat sich seit zwei Jahren auf diese Führer der al Qaida in Syrien konzentriert und bereitete sich darauf vor, sie anzugreifen, da sie sich von ihnen bedroht fühlte.

In BBC wurde der Angriff auf die Khurasan-Gruppe folgendermaßen berichtet:
„Die Bewegung, die von Amerika als „Khurasan-Gruppe“ bezeichnet wird, besteht höchstwahrscheinlich aus bis zu 50 Mitgliedern aus Afghanistan, Pakistan, Nordafrika und Tschetschenien. Die amerikanischen Zuständigen berichten, dass diese Mitglieder von dem Führer der al Qaida, Ayman az Zawahiri, nach Syrien geschickt wurden; aber nicht etwa, um gegen Bashar Asad zu kämpfen sondern, um von dort aus Anschläge außerhalb der Region zu planen, neue explosive Waffen herzustellen und zu testen und um Mitglieder aus dem Western zu rekrutieren, die diese Anschläge verwirklichen sollten. Es wird vermutet, dass die Mitglieder der Khurasan-Gruppe sich zwischen die Mitglieder des lokalen Zweigs der al Qaida, Jabhat al Nusrah, gemischt haben und auf dem Boden der Jabhat al Nusrah mehrere Gebäude und Regionen erlangt haben.

Mehrere führende Namen wie der Sprecher der Nusrah, Abu Firas as-Suri und einer der höchsten Führer, Abu Humam as-Suri, sind letztes Jahr nach Syrien gelangt und haben angefangen, bei der Nusrah Front tätig zu werden.  Es wurde vermutet, dass die Khurasan-Gruppe die letzten Vorbereitungen für die Umsetzung ihrer Pläne für den Monat September traf.“

Bei den Angriffen der Amerikaner kamen zwei hohe Führer der Khurasan-Gruppe ums Leben. Der erste Muhsin al Fadhli. Der 33-jährige Kuwaiti war ein enger Gefährte von Usamah bin Ladin. Amerika hatte auf ihn ein Kopfgeld in Höhe von sieben Millionen Dollar aufgesetzt. Allein diese Information ist schon ausreichend, um zu verstehen, warum Muhsin al Fadhli so wichtig für Amerika war. Die Person, auf der weltweit das höchste Kopfgeld aufgesetzt ist, ist zur Zeit der Führer der al Qaida, Shaykh Ayman az Zawahiri (25 Millionen Dollar). Ihm folgt der Führer der Taliban, Mullah Umar (10 Millionen Dollar) und nach ihm kommen der Führer der al Qaida im Jemen, Nasir al Wuhayshi und zum Schluß der Führer der ISIS, Baghdadi.  Ein anderer Kommandeur der Khurasan Gruppe, der ebenfalls bei den Angriffen Amerikas ums Leben kam, war Abu Yusuf at Turki (Ümit Yasar Toprak). Abu Yusuf war der Gründer und Lehrer der Schule in Syrien, in dem führende Soldaten ausgebildet wurden. Zusätzlich hatte er eine Einrichtung errichtet, in der Waffen hergestellt wurden. Diese Einrichtung war das Angriffsziel Amerikas.

Wenn Amerika die Khurasan-Gruppe als eine derartig große Gefahr für den Westen betrachtet, warum berichtet sie das nicht der Öffentlichkeit? Selbst BBC berichtet in den gleichen Nachrichten ganz offen: „Auch wenn die Politiker Amerikas heimlich informiert wurden, so wurde der Öffentlichkeit nur sehr wenig über diese Gruppe, die im Dunkeln blieb, berichtet.

Amerika führt den psychologischen Kampf gegen al Qaida weiter. Während die zerschlagenen Gebäude der ISIS tagelang in den Medien die Runde machen, wird über die al Qaida, deren Führer einer nach dem anderen getötet werden, nichts berichtet. Fragt einen beliebigen Mitbürger in Deutschland. Sie werden euch sagen, dass es im Irak und in Syrien einen großen Krieg gibt (was ja der Wahrheit entspricht) und dass eine Organisation namens ISIS diesen Kampf angefangen hat. Denn sie hören jeden Abend genau diese Nachrichten im Fernseher. Und dabei findet der gleiche Krieg, der in Syrien und im Irak stattfindet, auch in Afghanistan, Libyen und im Jemen statt. An manchen Tagen sind die Kriege in diesen Gebieten sogar noch intensiver als in Syrien und im Irak. Doch trotzdem werden diese Kriege in den Medien nicht veröffentlicht und somit entsteht sowohl bei den westlichen Völkern als auch bei den Muslimen der Eindruck, dass der Jihad gleich ISIS ist (d.h. dass nur ISIS den Jihad ausübt). Das Volk weiß weder von der Taliban in Afghanistan noch von der Ansar ash-Shariah in Libyen, aber sie kennen den Führer der ISIS.

Auch wenn die Entstehung der ISIS bis zum Jahre 2006 zurückreicht, so gewannen sie ihre Macht erst innerhalb der letzten zwei Jahre und ihr Machtbereich ist begrenzt auf Syrien und Irak. Die al Qaida hat Amerika in den letzten Jahren vernichtende Schläge verpasst und damit bewiesen, dass sie für Amerika und ihre Verbündeten eine große Gefahr darstellt. Die al Qaida kooperiert harmonisch mit allen Jihad-Gruppen, außer der ISIS, und gewinnt damit an Kraft und Zuwachs. Von daher wird sie als eine größere Bedrohung für Amerika betrachtet. Der amerikanische Justizminister Eric Holdertold sagte: „Die Khurasan-Gruppe war eine Bedrohung für uns und deswegen haben wir sie angegriffen.“ Der General der amerikanischen Armee, Martin Dempsey, sagte: „ISIS ist im Moment eher eine lokale Bedrohung und diese terroristische Vereinigung plant keinerlei Anschläge auf Europa oder Amerika.“

Da Amerika den Kampf gegen al Qaida nicht auf dem Schlachtfeld gewinnen kann, versucht sie es mit dem psychologischen Kampf und benutzt dabei die Medien als Mittel. Auch wenn Amerika kurz andauernde Siege erringt und die Jugend mit leeren Slogans hinter sich her zieht, so wird die weltweit kooperierende al Qaida in diesem Jahrhundert Geschichte schreiben.

Autor: Miraç Karaaslan - 20. November 2014

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