11 Temmuz 2015 Cumartesi

"Den größten Schaden hat uns ISIS zugefügt"


(Salahaddin Shishani: "Wenn der Krieg in Syrien zu Ende ist, werde ich - falls ich am Leben bleiben sollte - in die anderen Gebiete eilen, wo der Jihad noch weitergeht.")
Der Führer der aus kaukasischen Kämpfern bestehenden Gruppe - Jaish al Muhajirin wal Ansar (JMWA) -, Salahaddin Shishani sagt: "Obwohl wir nicht dieselben Ideen und Aktionen wie ISIS haben, erleiden wir Schaden durch ihre Aktionen.
Nach jahrelangem Jihad in Tschetschenien kam der Kommandeur der Jaish al Muhajirin wal Ansar, Salahaddin Shishani, nach Syrien. Der 36-Jährige verdeutlicht, dass ihr Ziel das Bekämpfen Assads und der Schiitischen Milizen ist. Laut Salahaddin hat ISIS mit seiner Haltung am meisten den ausländischen Kämpfern geschadet. Salahaddin Shishani wurde in Georgien geboren und stammt aus dem selben Dorf wie Umar Shishani (ISIS-Kommandeur in Syrien) und Muslim Shishani (Jundush Sham Führer, kämpft in Lattakia).
In welchen Gebieten haben sie vor Syrien gekämpft?
Mit dem Kämpfen habe ich in Tschetschenien in der Gruppe von dem legendären Kommandeur Hamza Galayav angefangen. Eine Zeit lang war ich tätig bei der Abhazya Front. Nachdem die georgische Armee den Weg nach Tschetschenien mit 12.000 Mann gesperrt hatte, bin ich im Rahmen der Anweisung der Kaukasischen Emirate nach Syrien gekommen. 

Wie ist der Einfluss der tschetschenischen Kämpfer in Syrien, die jahrelang gegen Russland gekämpft haben?

Aufgrund ihrer Kriegserfahrung und ihren eigenen Verfahren kann ich sagen, dass die tschetschenischen Kämpfer großen Einflus auf diesen 4-jährigen Krieg hatten. Dieser Einfluss besteht weiterhin. Wir sind stolz darauf, Seite an Seite mit unseren einheimischen syrischen Brüdern für das selbe Ziel zu kämpfen.

Es gab einen erwähnenswerten Beitritt von Kämpfern kaukasischer Herkunft in die ISIS. Wie haben die Ereignisse, die danach stattfanden, ihren Ruf in den Augen des syrischen Volkes beeinflusst?

Anfangs hat uns das syrische Volk herzlich aufgenommen. Das, was danach geschah, ist wortwörtlich eine Fitna (Unruhe). ISIS hat allen Mujahidin-Gruppen den Krieg erklärt und hat eine neue Front zusammengestellt. Auch viele unserer (kaukasischen) Jugendlichen haben an die trügerische Propaganda der ISIS geglaubt und haben sich ihnen angeschlossen. Leider gibt es immernoch Jugendliche, die sich ihnen zuerst wegen ihrem Namen und dann dem Reiz ihrer Propaganda anschließen. ISIS hat eine Macht in Sachen Propaganda, die sie sehr gut nutzt und die ernst genommen werden muss. Eigentlich sind unsere Jugendlichen in dieses Gebiet gekommen, um Assad zu bekämpfen. Doch da die ISIS dem Volk den Krieg erklärt hat, haben diejenigen, die sich ihr angeschlossen haben, unschuldige Menschen getötet und töten sie weiterhin.

Selbstverständlich haben wir deswegen großen Schaden erlitten, obwohl wir nicht die selben Gedanken und Vorgehensweisen haben wie die ISIS. Die Syrer denken im Moment über uns dasselbe, was die Tschetschenen denken würden, wenn Menschen aus Syrien oder der Türkei, in unser Land kommen würden, mit der Behauptung uns zu befreien, aber in Wikrlichkeit unser Volk töten würden. Leider werden hier unsere syrischen Mujahidin-Brüder und ihre Familien ungerechterweise von der ISIS getötet.

Sie sind vor einigen Monaten nach Raqqa gefahren, um zwischen den Gruppen Frieden zu schlichten. Was wurde besprochen und warum kam es nicht zu einer Abmachung?

Ich bin nach Raqqa gefahren und habe mit hochrangigen ISIS-Führern, unter anderem auch Umar Shishani, gesprochen. Die Unterhaltungen wurden beendet, bevor sie überhaupt anfangen konnten, da es zu keiner gemeinsamen Grundlage oder Sprache kam. Ich habe sie unterbrochen, weil sie sofort damit anfingen, den Kommandeur der Jabhat al Nusrah zu beleidigen, als das Thema angesprochen wurde. Sie haben nicht davon abgelassen. Es war eine hoffnungslose Aktion und ich wusste, dass es so enden würde. Ich habe dies nur gemacht, weil ich die Bitten der oppositionellen Gruppen nicht zurückweisen konnte. Und es endete so, wie ich es mir gedacht hatte.

Was waren die Erwartungen und Forderungen der oppositionellen Gruppen?

Zunächst einmal stellt eine der aktivsten Fronten in Halab - Handarat - an diesen Tagen eine große Gefahr dar und noch dazu bestand die Gefahr, dass Aleppo jederzeit umzingelt werden könnte. Die Mujahidin hier baten mich darum, dass ich ihnen das Angebot übermittele, den Kampf zwischen uns für mindestens 3-6 Monate zu stoppen, um zunächst einmal das Regime aus der Region zu vertreiben. Auf beiden Seiten gab es Jugendliche, die sich nicht gegenseitig bekämpfen wollten, solange Assad anwesend war. Ihr Wunsch war es, eine Friedensgrundlage zu bilden und mit gemeinsamer Zielstrebigkeit gegen die Armee von Assad zu kämpfen. Aber dieser Vorschlag wurde von ISIS ignoriert. 

ISIS hat viele Attentate auf wichtige Persönlichkeiten der oppositionellen Gruppen geführt und sie getötet. Welche Vorkehrungen haben Sie getroffen, als Sie zu ihnen gefahren sind? 

Ich möchte keine Details geben, aber wir sind nicht unvorbereitet gewesen. Wenn sie so etwas versucht hätten, hätten sie einen hohen Preis bezahlt. Letztendlich sind wir wieder in unser Gebiet zurückgekehrt, ohne angegriffen zu werden - abgesehen von den verbalen Attacken. 

Danach gab es einen Attentat auf Sie. Wer steckt dahinter?

Das war ein Attentat der ISIS, wobei es nicht ganz sicher ist. Bei dem Attentat ist ein Bruder Shahid geworden. Sie machen Druck auf uns, dass wir ihnen unsere Treue schwören sollen. Ich und meine Gruppe haben dem Führer der Kaukasischen Emirate unsere Treue geschworen und obwohl wir mehrmals gesagt haben, dass wir unseren Treueid nicht brechen werden, haben sie nicht aufgegeben. Sie versuchen diejenigen, die nicht auf ihrer Seite sind, außer Gefecht zu setzen, indem sie sie töten. In dieser Sache zögern sie nicht, muslimisches Blut zu vergießen.

Das Regime und der Iran verteidigen die Anwesenheit der schiitischen Gruppen aufgrund dieser oppositionellen Gruppen und den nicht-syrischen Organisationen. Gibt Ihre Anwesenheit in Syrien der anderen Seite nicht das selbe Recht?

Früher hatten die Römer eine Prätorianergarde. Das war die Spezial-Garde des Kaisers. Bashar Assad glaubt, dass die Schiiten nach Syrien gekommen sind, um ihn zu unterstützen. Dabei sind all diese Gruppen die Spezial-Einheiten von Teheran, genau wie die Prätorianergarde. Einige der Baath-Führer sehen das. Aber da sie keine Kraft haben, um den Widerstandskämpfern gegenüber zu stehen, müssen sie diese Option gezwungenermaßen akzeptieren. Der Iran führt seine Einheiten nur für sein eigenes Vorteil auf das Kampffeld. Das Nusayriya-Regime ist ihm völlig egal. 

Wir aber bekommen keine direkte oder indirekte Unterstützung von jemandem. Das, was uns hierhergebracht hat und zum Kämpfen anspornt, ist das Übel names Assad, das diesem Volk zum Verhängnis wurde. Ohne irgendwelche Nutzen zu erwarten opfern wir unser Leben und unser Blut für die Freiheit des syrischen Volkes. Wir sind stolz darauf, zu sterben, damit hier eine Regierung gegründet wird, mit der Allah zufrieden ist. Allerdings verschwenden die schiitischen Milizen hier ihr Leben für die dunklen Pläne des Irans. Das ist der Unterschied zwischen uns. 
Wie können Sie den Krieg weiterführen, wenn Sie keine Hilfe bekommen?

Wir vertrauen auf unsere Streitlust und mit der Beute, die wir einnehmen, leisten wir Widerstand gegen das Unrecht. Zur Zeit haben wir Panzer und unzählige Beute, die wir von dem Assad-Regime erbeutet haben. Unser Herr hat uns den Segen des Jihads gewährt und unterstützt uns. Nur bei unserer Operation auf den Berg in Maara haben wir finanzielle Unterstützung von einem arabischen Shaykh bekommen. Da waren wir ebenfalls erfolgreich und unser Herr hat uns nicht bloß gestellt.

An welchen Fronten kämpfen Sie?

Wir sind eine der ersten Gruppen, die in die strategische Kleinstadt Jisr al Shugur, die vor kurzem von den Widerstandskämpfern eingenommen wurde, eingedrungen sind. Wir haben an der Operation der Widerstandskämpfer teilgenommen, die die Zusammenführung "Jaish al Fath" gegründet haben, um die Provinz Idlib vom Regime zu erobern. Auch im Militärlager in Mastuma, im Süden von Idlib, sind wir anwesend. Außerdem kämpfen wir in der Umgebung Aleppos an den Fronten Mellah, Liramon, Abu Dhuhr, Jabali Azzam und Kantuman.
 
Wie ist Ihr Dialog mit dem syrischen Volk?

Wir haben keine Auseinandersetzungen mit den anderen Gruppen. Jaish al Muhajirin wal Ansar führt den Krieg und gibt dabei ein gutes Vorbild bezüglich der Beziehung zwischen den Ansar (Einheimischen) und den Muhajirin (Einwanderern). Obendrein haben wir eine gemeinsame Gruppe gebildet und haben sie "Ansarud Din Front" genannt. Bei dieser Zusammenführung bilden wir den Muhajirin-Flügel; Sham al Islam und Fajr ash Sham und weitere syrische, einheimische Brüder bilden den anderen Flügel. 

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